Ist es möglich, unsere zeitgenössischen Gesellschaften, insbesondere die des Westens, im Lichte der religiösen Themen und alten Mythen, die sie begründet haben, zu interpretieren? Das ist die Frage der Ausstellung «Hortus conclusus. Die Illusion eines Paradieses» ausgehend von der christlichen Allegorie des eingezäunten Gartens – Bild des Paradieses und der Jungfräulichkeit Mariens – und dem griechischen Mythos der Entführung Europas, der die heroische Reise eines entführten jungen Mädchens, dem Gründer der europäischen Zivilisation, erzählt. Während die westliche Kunst diese beiden Ikonographien seit dem Mittelalter assimiliert und propagiert hat, bietet heute ihre Studie einen Schlüssel zur Betrachtung der Werke zeitgenössischer Künstler, die die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Territorium, zwischen Identität und Kultur erforschen. Wie die Vereinigten Staaten verkörpert Europa heute die Idee eines geschlossenen Hortus, eines neuen Edens, das unzugänglich und von physischen und mentalen Mauern umgeben ist. Die therapeutische Metapher des Gartens, traditionell als Ort des kontemplativen und spirituellen Rückzugs wahrgenommen, ist der Vision eines Landes gewichen, das die Hoffnung auf ein besseres Leben auf der «anderen Seite» der Mauer verkörpert.
In der Ausstellung entsteht ein Dialog zwischen diesen zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten und älteren Grafiken aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert von Albrecht Dürer, Heinrich Aldegrever, Martin Schongauer, Hendrick Goltzius und Remoldus Eynhoudts.
Die Künstler:
Tonatiuh Ambrosetti, Jean-Marie Appriou, Mirko Baselgia, Jean Bedez, Hicham Berrada, Laura Henno, Alain Huck, Eva Jospin, Mathias Kiss, Emma Lucy Linford, François Malingrëy, Omar Mismar, Adrien Missika, Sandrine Pelletier, Pierre et Gilles, Annaïk Lou Pitteloud, Recycle Group, Mustafa Sabbagh, Conrad Willems.
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